Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Zur Diskussion über die Finanzierung und Unabhängigkeit der Umweltverbände – Der BBU: Unabhängig von Industrie, Ministerien und politischen Parteien

(Bonn, 30.11.2012) Mit Besorgnis sieht der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) die zunehmende Abhängigkeit von einigen Umweltverbänden durch Spenden der Industrie und staatliche Förderungen. Hinzu kommt eine verstärkte Einflussnahme seitens der Politik. Damit geht der Spielraum dieser Umweltverbände immer mehr verloren. Der BBU sieht sich – wie auch einige andere Umweltverbände – dabei als Gegenmodell. Ohne Spenden von Industriekonzernen oder großzügige staatliche Subventionen hat er die Freiheit, seine Positionen ohne Rücksicht auf Interessen der Industrie, des Staates und politischer Parteien zu vertreten und den Widerstand gegen Umweltzerstörung zu unterstützen und zu organisieren.

Am letzten Wochenende hatte die Berliner Tageszeitung taz einen umfangreichen Artikel über „die geheimen Freunde der Öko-Lobby“ veröffentlicht. Die Kooperation von Umweltverbänden mit Industriekonzernen war dabei genauso Thema wie die immensen Einnahmen durch Öffentliche Gelder. Im Detail wurden die Haushalte von sechs Umweltverbänden dargestellt.

Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU erklärt hierzu: „Wenn Umweltverbände sich von der Industrie in Millionenhöhe finanzieren lassen oder ihr Etat bis zu 25 % aus Unternehmensgeldern besteht, ist dies eine erhebliche Gefahr für die Unabhängigkeit der Verbände gegenüber der Industrie. Nichts anderes gilt, wenn wie beim Deutschen Naturschutzring (DNR) Öffentliche Gelder 75% der Einnahmen ausmachen. Es ist nicht verwunderlich, dass ein Verband, der in diesem Umfang vom Staat finanziert wird, nur selten in deutliche Opposition zu staatlicher Politik geht.“

Eine weitere Gefahr sieht der BBU in den verstärkten Versuchen profilierter Parteipolitiker, zentrale Vorstandsposten in Umweltverbänden zu besetzen. Peter Schott vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU führt hierzu aus: „Es ist befremdlich zu sehen, dass der ehemalige SPD-Staatssekretär Michael Müller nach der Macht im DNR greift und sich auf der DNR-Mitgliederversammlung am 1.12.2012 zum Präsidenten wählen lassen will. Hierzu passt, dass die Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Undine Kurth für das Amt der Vizepräsidentin kandidiert. Wer glaubt ernsthaft, dass sich der DNR mit diesem Personal gegen umweltpolitische Fehler einer künftigen rot-grünen Koalition wehren würde?“

Der BBU hat aus dem Verhalten des DNR gegenüber engagierten Umweltverbänden und dem immer stärker werdenden Verlust der Unabhängigkeit des DNR die Konsequenzen gezogen. Er ist Anfang 2012 aus dem DNR ausgetreten und konzentriert sich verstärkt auf seine Arbeit als eigenständiger Dachverband der Bürgerinitiativen im Umweltbereich und unabhängiger Anwalt der Umwelt. Konsequentes umweltpolitisches Engagement basiert auf der Unabhängigkeit von Industrie, Staat und politischen Parteien.


          
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Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.